Ein Tree-Test gibt Antworten Und zwar echte Antworten auf die Frage, wie gut sich User auf einer Website zurechtfinden und ob die wichtigsten und wesentlichsten Inhalte auch wirklich vom Nutzer gefunden werden.
Das Wort „Tree“ steht in diesem Zusammenhang für die englische Entsprechung des deutschen Wortes Baum. Und so wie man bei einem Baum die Verästelung überprüft, um herauszufinden was zu tun ist, damit er mehr Frucht bringen kann, so prüft man beim Tree-Testing die Verzweigungen einer Website. Um bei unserem Baum Beispiel zu bleiben, würde eine gute Verästelung vom Hauptstamm aus viel Frucht bringen. Dies wäre auf unsere Website angewendet eine gut angelegte Struktur, die zu einem gewünschten Ergebnis führt. Zum Beispiel schnelle Auffindbarkeit von gewissen Inhalten für den User oder die logische Strukturierung einer Website durch eine gute und übersichtliche Menüleiste.
Tree testing macht also sowohl auf gewisse strukturelle Probleme aufmerksam, wie auch auf missverständliche Begrifflichkeiten. Dadurch kann man schon während der Website-Entwicklung die Usability überprüfen.
Wie läuft ein Tree-Test ab?
Es empfiehlt sich, schon während der Analysephase einen solchen Test durchzuführen. Um ein Website-Konzept zu überprüfen. Natürlich kann man den Tree-Test auch in späteren Phasen durchführen, um beispielsweise eine Informationsstruktur zu überprüfen. Hier können Ergebnisse des sogenannten Card-Sorting durch den Tree-Test noch genauer ausgewertet werden.
Als Teilnehmer empfehlen sich gewünschte, potenzielle und tatsächliche Nutzer einer zu überprüfenden Webpräsenz.
Des Weiteren wird der Test online unter Zuhilfenahme von geeigneten Tools durchgeführt. Mittlerweile gibt es einige Anbieter solcher Tools, die für kleine Projekte sogar kostenlos ihre Dienste anbieten.
Die Tools braucht man, um eine Konzeption der Website in Form einer Baumstruktur zu erstellen oder hochzuladen. Dann werden Testszenarien für die Teilnehmer entwickelt. Je umfangreicher sie sind, je teurer kann das Tree testing werden. Auf der anderen Seite sind mehr gesammelte Informationen auch viel aufschlussreicher.
Hat man genug Teilnehmer eingeladen, kann der Test beginnen.
Durch das Aufrufen der Startseite eines Teilnehmers beginnt ein Tree-Test automatisch.
Der Testdurchlauf dauert in der Regel nicht viel länger als 5 Minuten. Dazu gehört auch die Instruktionszeit, die jeder Teilnehmer braucht. Die einzelnen Aufgabenstellungen entsprechen den vorher festgelegten Testszenarien.
Abhängig vom Tool, das man benutzt bekommt man die Darstellung der Ergebnisse tabellarisch oder in Diagrammform.
Welchen Nutzen hat ein Tree-Test?
Anhand der vorliegenden Daten kann man einige nützliche Informationen über die eigene Website erfahren.
Unter anderem wird ersichtlich, welche Pfade die Nutzer zur Suche gewünschter Inhalte verwendet haben. Das hilft bei der Optimierung und richtigen Platzierung, sowie der Überprüfung der Übersichtlichkeit im Allgemeinen.
Ersichtlich wird ebenfalls, welche Menüoptionen zum Einstieg in die Suche genommen wurden und welche Seiten die Nutzer am Ende als Ziel markiert haben. Dadurch erhält man Rückschlüsse, ob die verwendeten Begriffe und Menüpunkte tatsächlich zum gewünschten Ziel führen oder nicht. Man erfährt auch, ob gewisse Inhalte innerhalb der Struktur an anderen stellen vermutet werden, oder ob gar Unsicherheit über die Zuordnung bestimmter Inhalte herrscht. Dies würde zum Beispiel durch eine große Streuung der Ergebnisse ersichtlich.
Zu beachten ist allerdings, dass beispielsweise Probleme mit dem Navigationsdesign durch den Test nicht ersichtlich werden, da grafische Darstellungen der einzelnen Seiten nicht verfügbar sind.
Die Qualität der eigenen Webpräsenz kann erhöht werden, wenn man aus einem Tree-Test die richtigen Schlüsse zieht und sie auch umsetzt.
Fügen Sie einen Kommentar hinzu