Wer den Großeinkauf mit den WG-Bewohnern oder die Rechnung im Restaurant mit den Begleitern teilen will, kennt wohl das Problem, dass nicht alle den passenden Betrag eingesteckt haben. Doch der mühsame Geldwechsel ist wohl bald Geschichte – kleinere Beträge können nämlich auch problemlos von Smartphone zu Smartphone transferiert werden. Derartige Peer-to-Peer-Bezahllösungen werden bereits von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt. Der Betrag wird – auf den Cent genau – transferiert.
Jeder siebte Bundesbürger hat den Dienst schon einmal ausprobiert
Fast jeder siebte Deutsche (15 Prozent) kann sich vorstellen, sein Smartphone für den Bezahlvorgang zu verwenden oder hat diese Möglichkeit bereits ausprobiert. Jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) glaubt, dass er einen derartigen Dienst nicht benötigt. 56 Prozent, also jeder zweite Deutsche, ist der Meinung, den Dienst keinesfalls in Anspruch nehmen zu wollen. 1.009 Bundesbürger, die älter als 14 Jahre waren, wurden – im Auftrag des Digitalverbands Bitkom – befragt. „Jeder weiß, dass das Hantieren mit Kleingeld mühsam ist und zudem auch teuer. Für uns ist es keine Überraschung, dass die Italiener die Ein- und Zwei-Cent-Münzen abschaffen“, so Dr. Bernhard Rohleder, der Hauptgeschäftsführer von Bitkom. „Heute setzt die Finanzbranche auf digitale Innovationen. Wir wissen, dass die Finanzbranche der Vorreiter ist, wenn es etwa um Kooperationen mit Start-ups geht. In der Finanzbranche gibt es derart viele Neugründungen, die die traditionellen Geschäftsmodelle mit oder durch digitale Alternativen ersetzen“, weiß Rohleder.
Das Ende des Bargelds?
Jeder dritte Bundesbürger erkennt Vorteile, wenn er einen Geldtransfer mit seinem Handy durchführt. 31 Prozent sind der Meinung, dass der digitale Geldtransfer eine tatsächliche Alternative zum Bargeld werden könnte. 38 Prozent glauben, der Austausch von Kleinbeträgen, der zwischen den Familienmitgliedern, Freunden und Kollegen stattfindet, könnte erleichtert werden. „Die Geldmünzen waren der technologische Fortschritt zur klassischen Tauschwirtschaft. Womöglich wird es nicht mehr lange dauern, bis die Smartphones für die Bezahlvorgänge eingesetzt und das Bargeld aus dem Alltag verschwindet“, so Rohleder.
Nun sind die Anbieter an der Reihe
Demnächst werden die Bundesbürger also nicht nur Kurznachrichten mit ihren Smartphones verschicken, sondern wohl auch Bargeld transferieren. 80 Prozent der Befragten kennen die Anbieter derartiger Dienste noch nicht; in erster Linie sind die Deutschen also nur nicht so aktiv, weil sie die Möglichkeiten nicht kennen. 6 von 10 (59 Prozent) haben angegeben, dass sie noch Sicherheitsbedenken haben. „Vertrauen und auch Sicherheit sind natürlich die zentralen Voraussetzungen, wenn sich der Dienst durchsetzen soll. Hier sind natürlich die deutschen Anbieter gefragt, die ein Höchstmaß als Sicherheit erzielen müssen, damit die Bundesbürger die Dienste auch in Anspruch nehmen“, weiß Rohleder. „In den kommenden Jahren werden die Peer-to-Peer-Lösungen mit Sicherheit bekannter werden. In weiterer Folge werden auch mehr Bundesbürger den Dienst nutzen.“ Auch die „Digital Banking Conference“, die von Bitkom in Berlin abgehalten wurde, stand im Zeichen der Digitalisierung der Bank- und Finanzbranche. Während der Konferenz ging es um Lösungen zu privaten Geldtransfers mit den Smartphones, mit den Veränderungen der Branche durch Mobile Payment- und Mobile Banking-Lösungen, um Blockchain-Technologien und auch um FinTech-Start-ups.
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